11.10-12.10.2020 Gavdos -Südkapp und Weiterfahrt nach Plakias

Von Chora Sfakion gibt es auch Bootsverbindungen zur Insel Gavdos – dem Südkapp Europas. Da wir eh schon in Chora Sfakion waren, haben wir uns spontan dazu entscheiden am Sonntag einen Tagesausflug auf die kleine Insel zu machen.
Mit einem Speedboot ging es ca. eine Stunde übers Meer, bis wir am Hafen von Gavdos ankamen. Mit uns waren nur wenige andere mit hinüber gefahren. Die meisten sind direkt in einen kleinen Bus gestiegen um an einen der Strände zu kommen. Wir hatten jedoch zuvor einen Tipp bekommen, dass es vor Ort auch Taxiboote gibt, die einen an den südlichsten Punkt der Insel und dem direkt daneben gelegenen Trypiti Strand bringen. Hm … nur vor Ort haben wir keines gesehen. In dem winzige Hafen gab es nur eine Taverne und eine Bushaltestelle. Mit uns war noch eine polnische Familie, die das gleiche Ziel hatten und ebenfalls etwas ratlos dastanden. Dann kam auf einmal der Busfahrer zu uns rüber und hat uns gefragt wo wir hin wollen. Er hatte doch tatsächlich auch ein Taxiboot und könne uns dahin fahren, wenn wir nur 10 Minuten warten bis er mit dem Bus zurück ist. Anscheinend hat er die Touri-Fahrten zu dem Zeitpunkt alleine gemacht. Gemeinsam mit der polnischen Familie saßen wir dann ein wenig später in einem kleinen motorisierten Boot. Der Fahrer war etwas zurückhaltend aber sehr nett und er hat sich richtig Mühe gegeben, nicht zu schaukelig zu fahren. Er erzählte uns, dass es auf der Insel ca. 50 Einwohner und drei Kinder gibt für die es tatsächlich auch eine Schule gibt. 🙂 Nach einer halben Stunde waren wir dann am Südkapp. Der Trypiti Strand sah super aus. Das Wasser war glasklar und tiefblau bis türkis. Der südlichste Punkt Europas ist durch einen großen Stuhl markiert. Nach einer kleinen Fotosession ging es dann noch einmal ins kühle Nass – wobei bei 29°C Wassertemperatur ist kühl relativ 😉 Und schwupps waren wir auch schon wieder auf dem Rückweg zum Hafen. Dort angekommen wechselten wir diesmal in den Bus und unser Fahrer brachte uns zum Sarakiniko Strand, an dem wir die restliche Zeit verbrachten.
Der Tagesausflug war schön, nur viel zu kurz. Wir hätten im Nachhinein mindestens eine wenn nicht sogar zwei Nächte dort verbringen sollen. Auf der Rückfahrt haben wir einige mit Zelt, Schlafsack oder Hängematte gesehen, die dort anscheinend mehrere Tage geblieben sind. Diese kleine Insel muss man einfach auf sich wirken lassen. Aber zum einen war uns das vorher nicht bewusst und zum anderen hatten wir uns bereits für einen Tauchkurs angemeldet, der zwei Tage später etwas weiter im Osten von Kreta beginnen sollte. Naja das nächste Mal wissen wir Bescheid 😉
An dem Abend wollten wir wieder bis nach Frangokastello fahren, um dort wieder am Strand zu übernachten und in einer Taverne lecker essen gehen.
Als wir los fahren wollten hat uns Yishai angesprochen, er suchte noch eine Mitfahrgelegenheit in Richtung Plakias. Da Frangokastello in der Richtung liegt, haben wir ihm angeboten ihn bis dahin mitzunehmen. Und natürlich kommt einer selten allein, Mirjam wollte auch noch mit. 😉 Yishai kam aus Israel und Mirjam aus Berlin, beide ungefähr in unserem Alter. Wie sich herausstellte kannten sich beide auch erst seit kurzem, wollten aber beide einen mehrtägigen Ausflug auf Gavdos machen. So fuhren wir dann zu viert nach Frangokastello. Es war eine lustige Fahrt, denn die beiden haben sich so gefreut, das sie mitgenommen wurden und dann auch noch in so einem Fahrzeug. In Frangokastello haben wir uns erstmal verabschiedet, sie wollten versuchen ein anderes Auto zu finden, dass sie weiter bis nach Plakias mitnahm. Als wir in der Taverne saßen, kamen Mirjam und Yishai wieder lachend angelaufen, sie hätten kein Auto gefunden und es war schon spät. Also leisteten sie uns beim Abendessen Gesellschaft und schliefen mit uns am Strand – also wir im LKW, er in einem Zelt und sie in einer Hängematte, die an unserem Fahrradträger befestigt war. So wie die Fahrt war auch der Rest des Abends sehr lustig. Mit den beiden haben wir teilweise die ganze Taverne unterhalten. Wir erfuhren, dass Yishai ein Künstler ist ( https://naiimpottery.com/ ), dessen Spezialität japanische Töpferei ist und er einem einheimischen Töpferer eine Schulung gab. Mirjam hatte viele Jahre ein Café in Berlin, und arbeitet nun selbstständig als Caterer. Nach einem gemeinsam Frühstück ging es am nächsten Tag wieder zu viert weiter nach Plakias. Wir mussten auch dahin, denn unser Tauchschule beim Hotel Kalypso war gleich in der Nähe. Nach einem kurzen Einkauf, trennten sich in Plakias dann tatsächlich unsere Wege. Wir fuhren noch weiter bis Kalypso.

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