18.06-19.06.2021 Wassersport im Socatal

Am Freitag legten wir erst einmal einen Pausentag an der Soca in Tolmin ein. Neben Ausschlafen und Abkühlung im Fluss, überlegten wir uns noch die Aktivitäten für die nächsten Tage. Wir wollten Rafting and Canyoning ausprobieren. Wir fanden einen vergleichsweise günstigen Anbieter der sich jedoch wie viele andere Anbieter im knapp 40km weiter nördlich liegenden Bovec befindet. Morgens Rafting und nachmittags Canyoning. Um uns die Fahrerei zu sparen, haben wir uns dazu entschieden, beide Aktivitäten am Samstag zu machen. Danach wollten wir wieder nach Tolmin zurück fahren. Den Wecker auf sieben Uhr früh gestellt, waren wir schon wach, als es plötzlich an der Tür geklopfte. Es hat uns doch tatsächlich die Polizei einen Besuch abgestattet. Diese hat uns freundlich darauf hingewiesen, dass freies Campen in Slowenien verboten ist und wir zudem in einem Bereich stehen, in den man nicht hineinfahren darf. Auf unseren Kommentar, dass wir das Gelände durch ein Festival kennen und wir nur auf einem befestigten Schotterplatz waren, nickte er wissend, musste uns jedoch trotzdem ein Bußgeld von 80€ fürs „Falschparken“ verhängen. Eigentlich wäre es das Doppelte gewesen. Mit dem Satz „Cool Truck“ verabschiedeten sie sich und setzten ihre Runde fort. Na super unser Plan nur mit Guido´s Sprinter nach Bovec zu fahren und danach wieder zurück zu kommen war dahin. Also machten wir unseren LKW startklar und fuhren mit beiden Fahrzeugen nach Bovec. Glücklicherweise gab es genug Platz auf dem Gelände des Touranbieters und wir durften auch über Nacht bleiben. Sehr gut, so konnten wir in Ruhe unseren beiden Touren antreten. Das Rafting dauerte ca. eine Stunde. Wir waren zu siebt auf dem Schlauchboot, inklusive zweier Skipper. Der eine wurde gerade angelernt. Mit uns waren noch zwei weitere Schlauchboote vom gleichen Anbieter unterwegs. Der Flussabschnitt an sich war nicht sehr wild, aber sie gaben sich Mühe zusätzliche Aktionen mit einzubauen. In Stromschnellen gaben sie zum Beispiel regelmäßig das Zeichen von „high five“, das bedeutete, dass wir unsere Paddel alle zusammen über unseren Köpfen zusammen klatschen sollten. An einer Stelle haben sie zudem ein Schlauchboot verkehrt herum auf einen Felsen gelehnt, sodass eine Rutschbahn entstand. Nach zwei Mal rutschen ging es weiter. An einer anderen Stelle wurde an einem ca. 6m hohen Felsen gestoppt und all diejenigen die springen wollten, durften hochkraxeln und es ausprobieren. Wir haben natürlich alles mitgemacht. Überrascht schnell ging die Tour zuende aber Spaß hat es gemacht. Nach 90 Minuten Mittagspause begann das Canyoning in der Fratarica Schlucht. Bei dieser Tour waren wir zu fünft plus Pablo, dem Guide. Ein verrückter Argentinier, der auch Bergführer für so kleine Touren wie die Besteigung des Mount Everest oder Mont Blanc ist. Zu Beginn wollte er uns noch überreden eine andere Schlucht zu „bewandern“, die mit Sprüngen bis zu 18m „cooler“ ist. Bei der von uns ausgewählten Schlucht meinte er würden die meisten Rutschpartien durch Abseilen ersetzt werden. Anscheinend ist im Winter viel kies in die Schlucht gespült worden sodass viele der jetzt Wasserbecken zu flach sind. Wir entschieden uns trotzdem für diese Schlucht. Ziemlich zackig gab er uns unsere Ausrüstung und nach einer 10 minütigen Autofahrt waren wir am Ausgangsort. In den als Rucksack gestülpten Neoprenanzug legten wir Helm und Sicherungsgurt. Diesen über die Schulter geworfen begannen wir in Badesachen und Canyoning Schuhen unseren Aufstieg. 30 Minuten steil bergauf bis zum Einstiegspunkt der Tour. Ziemlich aufgeheizt durften wir uns dann in die „weiten“ Neoprenanzüge zwängen, sowie Helm und Sicherungsgurt anlegen. Nach einer ausführlichen Sicherheitsbelehrung starteten wir die Tour. Im Neoprenanzug war die Temperatur des Flusses nicht zu kalt sondern angenehm kühl. Der Fluss fiel mit kleineren und größeren Wasserfällen stufenweise ab. An den meisten Stellen hat uns Pablo abgeseilt. Mal auf dem Rücken liegend die Felswand hinabgleitend während das Wasser auf den Helm prasselte, mal mit den Füßen gegen die Wand gestämmt. Highlight war ein 45m hoher Wasserfall, bei dem wir in Rückenlage abgelassen wurden. Eine klasse Aussicht gabs da. Zwei Sprünge waren auch dabei. Laut seiner Aussage einer zwischen acht und neun Metern (erschien uns jedoch eher sieben Meter zu sein) und der andere ca. drei bis vier Metern. Zwei kleine Rutschpartien waren ebenfalls noch übriggeblieben. Insgesamt war es eine richtig spaßige Tour, nicht zuletzt auch durch Pablos ironisch witzelnde Herangehensweise. 😉 Wieder zurück an der Basisstation des Tourenanbieters, sind wir noch lecker Pizza Essen gegangen. So ging ein aufregender Tag zu Ende.

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