In den ersten Tagen hatten wir eine Menge Spaß damit unsere zwei „Homies“, Albi und Schwarzkopf, weiter zu dressieren. Relativ schnell haben sie sowohl die angeschwemmte Boje als auch unsere selbstgebaute Bank als Podest akzeptiert. Das führte leider auch wieder zu unzähligen Bildern.
Da auch wieder einige stürmische Tage anstanden und wir keine Lust auf eine weitere Salzdusche für unseren LKW hatten, haben wir uns für ein paar Tage ein Plätzchen weiter hinten in der Bucht gesucht. Der Platz war für uns auch deswegen passend, da er direkt an der „Ziegen-Hauptstraße“ lag. So bestand keine Gefahr sie bei ihren täglichen Rundgängen zu verpassen ;-). Sie haben uns trotz Stellplatzwechsel auch direkt erkannt und begrüßt. Da sie nun beim Hin- und Rückweg bei uns vorbeikamen, hatten sie gleich zwei mal die Chance auf einen kleinen Snack und das nutzten sie auch voll aus.
Am letzten Freitag des Januars wurden wir von einem großen Bagger überrascht, der den Weg zur Bucht noch einmal ausgebessert und teils neu geschoben hat. Auch die Stelle, die Ende November neu geschoben wurde, wurde breiter gemacht. Hierbei fiel auch ein relativ großer Olivenbaum zum Opfer. Die Schaufel des Baggers hob den Baum aus dem Erdreich als wäre es ein Grashalm und legte ihn in den Graben. Die Ziegen hats gefreut. Innerhalb eines Tages haben sie die Baumkrone kahl gefressen. Am Wochenende kamen auch mal wieder Agileas und Sifis Jr. vorbei, Sohn und Enkel des Ehepaars. Auch die haben sich gefreut, denn der Baum wurde direkt als Brennholz eingestuft und zersägt. Wir haben beim Verladen der Stücke auf den Pickup geholfen.
Mittags wurden wir bei Sifis und Sofia zum Essen eingeladen. Es gab „Kokoretsi“, ein Gericht, das hauptsächlich aus Herz und Leber von Lamm bzw. Ziege besteht. Diese werden im Wechsel auf einem Spieß geschoben, mit Fettgewebe und Darm umwickelt und dann im Ofen gegart bis es außen knusprig ist. Als Beilage gab es Mousaka und Salat, sowie einige Reste ungewürzt gekochten Darms. Sie fragten ob wir probieren möchten aber die Teller waren dann natürlich voll gehäuft mit Kokoretsi und gekochtem Darm. Es blieb noch einwenig Platz für Musaka und Salat. 😉 Tatsächlich hat das Kokoretsi ganz gut geschmeckt, nur der ungewürzt gekochte Darm war nicht so ganz nach unserem Geschmack. Am Nachmittag wurde noch eine Ziege geschlachtet.
Leider mussten wir am Abend feststellen, dass unser Baumstamm, den wir mit der Winde aus dem Meer gezogen haben und als Sitzbank für den Strand nutzen, von einheimischen Tagesausflüglern einfach mitgenommen wurde. Eigentlich sollte diese Sitzbank später auch Sifis und Sofia bei ihrem täglichen Strandbesuch dienen. Naja es reicht ein Tag mit gutem Wetter, einer Truppe junger Leute mit Pickup und unser LKW am falschen Platz – und schon ist alles weg was nicht festgebunden ist.
Zu unserer Freude hatten die folgenden Tage richtig schönes Wetter. Wir sind sogar noch einmal bei 17-18°C schwimmen gegangen. Richtig passend für einen vorläufigen Abschied aus der Bucht. Wir hatten einige Tage zuvor erfahren, dass unser Paket, auf das wir schon seit zwei Monaten gewartet hatten, endlich bei unseren Bekannten angekommen ist. Nun hatten wir endlich einen Grund uns wieder in Bewegung zu setzen. Am Ende der Woche ging es für uns nach drei Monaten Stillstand und mit ziemlich gemischten Gefühlen wieder los. Wir haben uns doch schon sehr an die Bucht mit ihren tierischen sowie den zwei menschlichen Bewohnern gewöhnt. Trotz des Stillstands hatten wir mit unseren täglichen Routinen nie richtige Langeweile. Die Abfahrt haben wir uns und auch Sifis und Sofia damit erleichtert, dass wir vorhaben noch einmal in die Bucht zurückzukommen, bevor wir Kreta verlassen. Und das auch nicht zuletzt wegen unseren „Homies“, Albi und Schwarzkopf, die uns die Zeit hier so sehr versüßt haben. Diese zwei Ziegen werden wir wirklich vermissen.