24.10-29.10.2020 Tripiti Strand

Unser nächstes Ziel war der Tripiti Strand ein Stückchen weiter östlich. Die Zufahrt zu dem Strand geht durch eine enge Schlucht, was wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollten. Die Fahrt dorthin hat sich jedoch schon als schwierig herausgestellt. Denn es ging durch enge Straßen und kleine Dörfer, die weniger für LKWs gedacht waren. An einer Stelle war es sogar so eng, dass wir nur noch ca. 5mm je Seite Abstand zu der Dach- bzw. Balkonkante hatten. Umdrehen war hier auch nicht mehr möglich. Ein netter Grieche ist kurzer Hand als Beobachter von Vorne eingesprungen, sodass ich mich auf die rechte Seite und Uli auf die linke Seite konzentrieren konnte. Zentimeter für Zentimeter gings vorwärts und dann waren wir durch – zum Glück. Abgesehen von der Enge der Straßen, war der Weg schön anzusehen. Durch die engen kurvigen Straßen und kleinen Dörfern kamen wir eher langsam vorwärts. Als wir dann auf eine unbefestigte Straße kamen wurde es langsam dämmrig. Da wir die engen Serpentinen und die Schlucht nicht im Dunkeln abfahren wollten haben wir uns einen Stellplatz in einer Parknische neben der Straße gesucht.
Am nächsten Morgen sind wir zeitig weiter gefahren, denn wir waren schon ganz gespannt auf die Durchfahrt der Schlucht – durch die Erfahrungen vom Vortag in den Dörfern nicht ganz ohne Sorge, ob wir durchpassen. An der Schlucht angekommen war es schon ein imposanter Anblick. Ein schmaler Weg führte durch zwei ca. 40m hohe Felswände hindurch. Wir sind hier erst einmal mit einem Maßband in der Hand durchgelaufen, um die Lage auszuloten. Wir waren beruhigt, die Schlucht war breiter als befürchtet. Wir sind gut durchgekommen und der weitere Weg zum Strand ist auch kein Problem gewesen. Dort angekommen haben wir uns ersteinmal umgeschaut, wohin wir uns platzieren. Am Strand gibt es ein Schild das Camping verbietet. Wie an vielen anderen Orten in Kreta ist so ein Schild auch hier nichts Wert. Direkt daneben gibt es einige fest installierte Wohnwägen von Einheimischen, sowie zwei Tavernen. Da wir mit Sand und Kies weniger Probleme haben, konnten wir uns ein Stückchen abseits direkt auf den Strand stellen. Da der Sand nicht gerade eben war, hat Uli erst einmal die Schaufel ausgepackt, um hier durch das Ausheben von zwei kleinen Löchern Abhilfe zu verschaffen. Es kamen auch direkt zwei Männer angelaufen, die dachten dass wir uns festgefahren hatten. Der Jüngere von denen konnte ganz gut Englisch und wir erklärten ihm unsere Nivellierungstechnik. Der Ältere hat sich trotz seiner offensichtlichen Gehbeschwerden dennoch nicht nehmen lassen mit anzupacken und stets weitere Tipps zu geben, welche Position die richtige für uns wäre. Sehr nett die Zwei. Wir erfuhren dann noch dass Cristos, so hieß der Ältere von beiden, der Aufpasser des Geländes ist. Mit zwei kühlen Bier haben wir uns für ihre Hilfe bedankt.
Am nächsten Tag kam Cristos noch einmal vorbei und hat uns auf einen Raki eingeladen. Da erfuhren wir dann, dass ihm die Taverne weiter vorne am Strand gehört. Eine etwas ungeschickte Situation für uns, da wir am Vorabend in der anderen Taverne essen waren – blöd, hätten wir das vorher gewusst wären wir natürlich gleich in seine gegangen. Naja so „mussten“ wir quasi wieder in einer Taverne essen, nämlich in seiner. Es hat hervorragend geschmeckt und war vergleichsweise günstig. Wir haben geschmortes Ziegenfleisch (von hauseigenen Ziegen) mit Pommes und einem großen griechischen Salat bekommen. Als Vorspeise der angebotene Raki und frische Granatapfelstücke. Da es so lecker war sind wir am nächsten Tag Mittags noch einmal essen gegangen. So häufig wie auf Kreta waren wir auf unserer ganzen bisherigen Reise nicht Essen gewesen. Neben den kulinarischen Höhepunkten haben wir die Zeit am Tripitis Strand mit Schwimmen, wieder mal Bilder sortieren, Blog schreiben und unsere nächsten Reiseziele suchen verbracht.
Am Mittwoch sind wir dann wieder den gleichen Weg aus der Bucht rausgefahren. Passenderweise wurde das Wetter an diesem Tag windig und regnerisch. Wir wollten uns noch bei Cristos verabschieden, aber er war unterwegs. In der Entente Schlucht kam uns Cristos dann doch entgegen. Natürlich ist er trotz seiner nicht mehr ganz so agilen Art gleich aus seinem Pickup gestiegen und hat mit Handzeichen Uli „geholfen“ durch den Canyon zu kommen. Sehr nett und hilfsbereit, allerdings wäre es nicht nötig gewesen, denn die Schlucht war für den Uli breit genug bzw auch breiter als so manche Dorfstraßen die wir bereits passiert hatten ;-). Aber zumindest konnten wir uns nochmal für alles bedanken und uns verabschieden. Da es auf dem Strand keinen Empfang gab und wir noch ein paar Dinge zu recherchieren und organisieren hatten, haben wir einen Stopp an der nächstgelegegenen Haltemöglichkeit mit Empfang eingelegt..

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