02.05-05.05.2021 Mikro Papigo

Nach den vielen Schluchtenwanderungen, wollten wir zur Abwechslung die Aussicht von einem höheren Berg genießen. Eine vielversprechende Wanderung bot sich uns von dem Zagori Bergdorf Mikro Papigo zum Gebirgssee Drakolimni im Tymfi Massif an. Nicht weit von der Vikos Schlucht entfernt, waren wir trotz steiler Serpentinenstraße schnell an unserem Ziel angekommen. Einige Hundert Meter vor Mikro Papigo entfernt liegen die sogenannten Rock Pools. Der Fluss Rogovo hat hier über Jahrhunderte hinweg Hohlräume in Kalkgestein geformt. Das klare, kalte Wasser fließt stufenweise von Wasserbecken zu Wasserbecken, die zum Baden einladen. Wasserfälle umringt von hohen Kalkgesteinswänden, die teils mit Moos bewachsen sind, haben uns verzaubert. Ein magischer Ort, der im Sommer jedoch durch Aufstauen von Wasser zum Teil in ein größeres Schwimmbecken umgewandelt wird. Da das Wetter mit 25°C an diesem Tag sommerlich warm war haben wir uns auch in eines der Wasserbecken getraut. Aber es war nur ein kurzes Vergnügen, denn es fühlte sich an wie ein Kneippbecken.

Am nächsten Tag machten wir uns früh Morgens um 7 Uhr auf den Weg zu dem auf ca. 2000 Metern liegende Drakolimni See. Mit einer einfachen Strecke von acht Kilometern und einer Höhendifferenz von 1200 Metern war es für uns eine sportliche Wanderung. Aber die Aussichht war jede Mühe wert. Der Weg ist Teil des Epirus Rundwanderwegs O3 und sehr gut präpariert. Neben dem Fotografieren von Blumen auf den grünen Berghängen, gab es ab einer Höhe von 1900 Metern zusätzlich einzelne Schneefelder zu überqueeren. Auf knapp 2000 Metern gelangt man an eine Berghütte, die pandemiebedingt geschlossen hatte. Von hier aus genossen wir die Aussicht nach Westen in die Berglandschaft. Nach Osten sahen wir eine 150m tiefer liegende Hochebene mit dem Tsoumani See. Der noch teils zugefrorene See war von Schneefeldern an den Hängen und grüner Wiese in der Ebene umgeben. Die Wiesen waren stellenweise von Schmelzwasser überflutet. Hier mussten wir nun als Nächstes hinab, um im Anschluss weitere 250 Höhenmeter zum Drakolimni See wieder hochzusteigen. Bergab boten uns die Schneefelder eine spaßige Rutschpartie. Unten in der Ebene angekommen staunten wir nicht schlecht über die vielen kleinen Blumen in der grünen Wiese. Oben am Drakolimni angekommen stiegen wir direkt weiter auf einen nahegelegenen Gipfel, 60m weiter oben. Von hier aus fanden wir die Aussicht auf den kleinen See sehr viel besser. Außerdem hatten wir mal einen tollen Weitblick auf den nordöstlich liegenden Smolikas, dem zweithöchsten Berg Griechenlands. Wir waren begeistert, auch wenn einwenig frischer Wind aufzog. Nach einer ausgiebigen Pause traten wir wieder unseren Rückweg an. Mittlerweile hatten sich einige weitere Leute an dem kleinen Drakolimni See eingefunden. Es war griechischer Ostermontag, den anscheinend einige Griechen für einem Ausflug nutzten. Am Tsoumani See kamen uns weitere kleine Wandergruppen und Familien entgegen. Gut, dass wir ausnahmsweise mal früh unterwegs waren, so konnten wir den Ausblick in Ruhe genießen. Der erneute kurze Aufstieg zur Berghütte war mit den mittlerweile etwas müden Beinen nicht ganz so locker wie gewünscht. Aber auch kein wirkliches Problem. Nach einer kurzen Pause ging der spaßige Teil, der Abstieg von Tausend Höhenmetern, los. Die erste Hälfte verging wie im Flug. Danach zog es sich etwas. Wir freuten wir uns auf ein tolles Essen im Außenbereich einer geöffneten Taverne. Denn seit diesem Tag, dem dritten Mai, darf in Griechenland die Gastronomie ihre Außenbereiche wieder öffnen. Yippiieee, ein fabelhafter Ausklang eines schönen Tages. 🙂

de_DEGerman